Wusstest du schon?  Sekundären Pflanzenstoffen übernehmen in der Pflanzenwelt vielfältige Funktionen – sie dienen beispielsweise als Farb-, Duft- oder Abwehrstoffe. Auch für unsere Ernährung spielen sie eine wichtige Rolle: Sie kommen ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor und sind ein fester Bestandteil einer abwechslungsreichen, ballaststoffreichen Ernährung.

Vielfältige Stoffgruppe mit natürlicher Funktion

Sekundäre Pflanzenstoffe sind eine große Gruppe bioaktiver Verbindungen, die in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Vollkornprodukten und Kräutern enthalten sind. Es sind inzwischen über 100.000 verschiedene Verbindungen bekannt, die sich in Gruppen wie Flavonoide, Carotinoide oder Polyphenole einteilen lassen. Anders als Vitamine oder Mineralstoffe zählen sie nicht zu den essenziellen Nährstoffen, übernehmen aber viele Funktionen in der Pflanzenstruktur und im pflanzlichen Stoffwechsel.

Sekundäre Pflanzenstoffe als pflanzliche Ballaststoffe

Viele Sekundäre Pflanzenstoffe gehören zur Gruppe der Ballaststoffe oder sind mit diesen eng verwandt. Sie werden im Dünndarm nicht verdaut, sondern gelangen unversehrt in den Dickdarm – genau dorthin, wo unsere Darmflora aktiv wird. Hier dienen sie als Fermentationssubstrat, also als „Futter“ für bestimmte Darmbakterien. Diese nutzen Sekundäre Pflanzenstoffe zusammen mit anderen Ballaststoffen als Energiequelle und können dadurch ihre Aktivität und Vielfalt aufrechterhalten.


Nahrung für die Vielfalt im Darm

Die Darmflora, auch Mikrobiota genannt, besteht aus Billionen von Mikroorganismen, die mit uns in enger Wechselwirkung stehen. Eine abwechslungsreiche, pflanzenbetonte Ernährung liefert zahlreiche Verbindungen, die von diesen Mikroorganismen genutzt werden können. Sekundäre Pflanzenstoffe spielen dabei eine unterstützende Rolle, da sie zur Nährstoffvielfalt im Darm beitragen und fermentierbare Bestandteile liefern.


Fazit: Pflanzliche Vielfalt für die Darmflora

Sekundäre Pflanzenstoffe sind natürliche Begleiter einer ausgewogenen, pflanzenbasierten Ernährung. Ihre Funktion als nicht-verdauliche, fermentierbare Stoffe macht sie zu einem wertvollen Bestandteil ballaststoffreicher Lebensmittel. Wer regelmäßig zu frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten greift, unterstützt damit nicht nur die eigene Ernährung, sondern auch die Versorgung der Darmflora mit vielfältigen pflanzlichen Substanzen.


Dr. med. Dipl.-Ing. Georg Wolz

Facharzt für Allgemeinmedizin und Ernährungsmedizin und Dipl.-Ing. für Biotechnologie

Dr. med. Dipl. Ing. Georg Wolz studierte an den Technischen Universitäten Berlin und München Biotechnologie und Ernährungstechnologie. Anschließend begann er ein Medizinstudium an der Johan-Gutenberg-Universität Mainz, das er mit einer Promotion abschloss. Danach folgte die Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin sowie zahlreiche Weiterbildungen – u.a. zum Ernährungsmediziner der Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM). Nach Tätigkeiten in verschiedenen Krankenhäusern arbeitete Wolz als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis im Raum Bingen.

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