Maisdextrin vs. Maltodextrin: Was ist der Unterschied – und warum nutzt Dr. Wolz bewusst Maisdextrin?
Viele Verbraucher und Berater verwechseln Maisdextrin mit Maltodextrin. Obwohl sich die Begriffe ähneln, handelt es sich um zwei grundverschiedene Stoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften, Einsatzbereichen und physiologischen Merkmalen.
Dieser Beitrag erklärt den Unterschied und zeigt, warum sich Dr. Wolz bei einem Produkt bewusst für Maisdextrin entschieden hat.
Was ist Maltodextrin?
Maltodextrin ist ein leicht verdauliches Kohlenhydratgemisch, das aus Stärke gewonnen wird – häufig aus Mais, Weizen oder Kartoffeln. Es besteht überwiegend aus kurzkettigen Kohlenhydraten, die im Dünndarm rasch zu Glukose abgebaut werden.
Typische Eigenschaften von Maltodextrin:
- schnell verfügbare Energie
- hoher glykämischer Index
- häufige Verwendung in Sport- und Aufbaunahrung
- leicht süßlicher Geschmack
- keine Fermentation im Dickdarm
Da Maltodextrin vollständig im Dünndarm abgebaut wird, gelangt es nicht in den Dickdarm und dient somit nicht als Ballaststoff oder Substrat für Mikroorganismen.
Kurz gesagt:
Maltodextrin ist ein schnell verfügbares Kohlenhydrat, kein Ballaststoff.
Was ist ein Dextrin?
Ein Dextrin ist eine chemische Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Kohlenhydraten, die durch den Abbau von Stärke entstehen.
Man kann Dextrine als Zwischenprodukte sehen, deren Molekülgröße irgendwo zwischen der sehr großen Stärke (einem Polysaccharid) und den kleinen Einfachzuckern wie Glukose (einem Monosaccharid) liegt.
Sie entstehen z.B. auch ganz natürlich, zum Beispiel beim Backen von Brot (Bräunung der Kruste) oder durch den enzymatischen Abbau von Stärke im Körper (durch das Enzym Amylase).
Was ist Maisdextrin?
Maisdextrin ist ein aus pflanzlicher Stärke gewonnenes, längerkettiges Dextrin. Es wird aus natürlichem Mais hergestellt und zählt – je nach Herstellung – zu den löslichen, fermentierbaren Ballaststoffen. Diese werden im Dünndarm nicht vollständig verdaut und erreichen daher den Dickdarm.
Maisdextrin als fermentierbarer Ballaststoff
Im Dickdarm können bestimmte Mikroorganismen wie z. B. Laktobazillen und Bifidobakterien Maisdextrin als Substrat nutzen. Dabei entstehen kurzkettige Fettsäuren (SCFA), unter anderem:
- Butyrat
- Propionat
- Acetat
Diese SCFA:
- dienen Zellen der Darmschleimhaut als Energiequelle
- tragen zur Aufrechterhaltung eines physiologisch üblichen pH-Werts im Dickdarm bei
- schaffen Bedingungen, die das mikrobielle Gleichgewicht beeinflussen können
Damit besitzt Maisdextrin Eigenschaften, die für fermentierbare Ballaststoffe typisch sind und es deutlich von Maltodextrin unterscheiden.1,2
Damit Sie die gesamte Tabelle sehen können, wischen Sie bitte in der Tabelle nach rechts.
Die wichtigsten Unterschiede im Überblick
| Maisdextrin | Maltodextrin |
Kategorie | fermentierbarer, löslicher Ballaststoff | leicht verdrauliches Kohlenhydrat |
Verdauung | erreicht den Dickdarm | wird im Dünndarm vollständig gespalten |
Blutzuckerwirkung | gering | höher |
Fermentation | ja | nein |
Maisdextrin führt durch seine Fermentation im Dickdarm zur Bildung von kurzkettigen Fettsäuren (SCFAs) und kann dadurch die Zusammensetzung der Darmmikrobiota positiv beeinflussen. Maltodextrin dagegen wird nicht fermentiert, bildet keine SCFAs und hat entsprechend keinen Einfluss auf die Mikrobiota.
Warum nutzt Dr. Wolz bewusst Maisdextrin?
Die Dr. Wolz Zell GmbH entwickelt Präparate nach höchsten Qualitätsstandards. Dazu gehört die sorgfältige Auswahl natürlicher, stabiler und gut verträglicher Rohstoffe. Da Maisdextrin ernährungsphysiologisch geeignete Eigenschaften aufweist, fiel die Wahl auf diesen Rohstoff.
1. Beitrag fermentierbarer Ballaststoffe (SCFA-Bildung)
Maisdextrin zählt zu den löslichen, fermentierbaren Ballaststoffen. Diese dienen Mikroorganismen im Dickdarm als Substrat. Bei der Fermentation entstehen SCFA, die:
- Zellen der Darmschleimhaut als Energiequelle dienen
- das übliche pH-Milieu des Dickdarms unterstützen
- Bedingungen schaffen, die das mikrobielle Gleichgewicht im Darm beeinflussen können
Studien zeigen, dass fermentierbare Ballaststoffe allgemein einen Beitrag zur ballaststoffabhängigen Mikrobiota-Aktivität leisten können.1,2
2. Gut verträglicher Rohstoff
Maisdextrin weist typische Eigenschaften löslicher Ballaststoffe auf:
- es gilt im Rahmen üblicher Mengen als gut verträglich
- es ist von Natur aus glutenfrei, da es aus Mais gewonnen wird
- es ist pflanzlichen Ursprungs
- es zeigt eine milde Magenverträglichkeit, wie sie für lösliche Ballaststoffe bekannt ist
3. Geschmacklich und technologisch neutral
Maisdextrin eignet sich besonders gut als Bestandteil komplexer Formulierungen, da es:
- Geschmack
- Textur
- und Farbe
eines Produkts nicht beeinflusst.
Beeinflusst Maisdextrin den Blutzucker?
Maisdextrin weist eine überwiegend längerkettige Kohlenhydratstruktur auf. Diese Struktur führt dazu, dass der Rohstoff nicht vollständig im Dünndarm zu Glukose abgebaut wird. Ein Teil wird zwar enzymatisch gespalten, ein anderer Teil gelangt jedoch unverdaute in den Dickdarm, wo er von Mikroorganismen fermentiert wird.
Da Maisdextrin somit nicht zu den schnell verfügbaren Kohlenhydraten zählt, besitzt es kein typisch rasches Blutzuckerprofil wie kurzkettenreiche Stoffe, etwa Maltodextrin. Die physiologische Verarbeitung ist deutlich milder und verteilt sich über längere Abschnitte des Verdauungstrakts.
Fazit
Trotz ähnlicher Namen unterscheiden sich Maltodextrin und Maisdextrin deutlich.
Maisdextrin ist ein fermentierbarer, löslicher Ballaststoff mit Eigenschaften, die für die mikrobielle Aktivität im Dickdarm typisch sind, während Maltodextrin ein leicht verdauliches Kohlenhydrat ist.
- Biesalski, H.K., and Grimm, P. (2020). Taschenatlas der Ernährung (Georg Thieme Verlag).
- Leitzmann, C. (2009). Ernährung in Prävention und Therapie: ein Lehrbuch (Hippokrates-Verlag).
Leyla Ergen
Ernährungsökonomie (M.Sc.), Ernährungswissenschaften (B.Sc.)
Leyla Ergen studierte Ernährungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und erwarb dort ihren Bachelor of Science. Anschließend absolvierte sie ein Studium der Ernährungsökonomie an der Justus-Liebig-Universität Gießen und schloss dieses mit einem Master of Science ab.
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